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Gut gekaut – ist halb verdaut…   

...das sagt uns schon ein altes Sprichwort. Und auch in dem Buch Bewusst essen von E. G. White lesen wir:
„Um eine gesunde Verdauung zu gewährleisten, sollte man die Speisen langsam essen. Wer Verdauungsstörungen vermeiden möchte, und wer sich seiner Verpflichtung bewusst ist, alle seine Kräfte in einem Zustand zu erhalten, der ihn befähigt, Gott den besten Dienst zu leisten, wird wohl daran tun, daran zu denken. Wenn deine Zeit zum Essen beschränkt ist, dann verschlinge deine Speisen nicht hastig, sondern iss weniger und kaue langsam. Der Nutzen der Nahrung hängt nicht so sehr von der Menge ab, die man gegessen hat, sondern von ihrer gründlichen Verdauung, auch hängt die Befriedigung des Geschmackssinnes nicht so sehr von der Menge der verschlungenen Nahrung ab, als davon, wie lange sie im Munde bleibt. Wer sich in Aufregung, Angst oder Eile befindet, täte gut daran, erst zu essen, wenn er Ruhe oder Erholung gefunden hat; denn die Lebenskräfte, die bereits schwer belastet sind, können nicht die notwendigen Verdauungssäfte liefern.“

Das die Verdauung unserer Nahrung schon im Mund beginnt, sagt uns auch die Wissenschaft. So werden durch den Mundspeichel wichtige Schritte in der Verdauung geleistet, die in keinem anderen Organ unseres Körpers nachgeholt werden können. Durch die Kaubewegungen werden die Speicheldrüsen angeregt, Speichel abzugeben. Im Speichel selbst sind Enzyme vorhanden, welche die Verdauung, also die enzymatische Aufspaltung der Nahrungsbestandteile, einleitet. Außerdem wird durch den Speichel das Aufquellen der Nahrung gefördert.

Der Sinn des gründlichen Kauens ist also die Arbeitsvorbereitung für die Verdauungsorgane.

Wenn diese Arbeitsvorbereitung von uns schlecht getan wurde, ist meist ein minderwertiges Ergebnis, nämlich eine geringere Ausnutzung der Nährstoffe, die Folge.

Gründliches Kauen und Einspeicheln lohnt sich, weil

1. gründliches Kauen eine größere Oberfläche der Nahrungspartikel bewirkt, wodurch eine bessere Angriffsfläche für die weitere Aufspaltung in Magen und Darm gewährleistet ist

2. gründliches Kauen die Speichelabsonderung anregt und bewirkt, dass vermehrt Amylase auf die Kohlenhydrate wirken kann, um sie in die nächst kleineren Bausteine aufzuspalten. Je mehr Amylase mit dem Speichel in den Magen gelangt, um so intensiver kann die Kohlenhydratspaltung im Magen fortgesetzt werden. Sie kann dadurch ein bis zwei Stunden andauern und erheblich die Effektivität der Kohlenhydratverdauung fördern, so lange, bis der Speisebrei vollständig durchsäuert ist und die kohlenhydratspaltenden Enzyme inaktiviert sind. Im Dünndarm erfolgt dann durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse die vollständige Spaltung und Verdauung der Kohlenhydrate.

3. Speichel wie ein Lösungsmittel für die Geschmacksstoffe in der Nahrung wirkt. Wenn durch das gründliche Kauen mehr Speichel fließt, wird die Geschmacksintensität dadurch erhöht.

4. gründliches Kauen ganz entscheidend die späteren Verdauungsprozesse im Magen-Darm-Kanal unterstützt.

Auch ist es wichtig sich Zeit für das Essen zu nehmen, dann wer hastig isst, kaut nicht richtig und speichelt das Essen somit nicht genügend ein. Ebenso ist die Aufmerksamkeit von der Nahrungsaufnahme abgelenkt, so dass nicht genug Verdauungssäfte produziert werden.

Eile, Aufregung, Hetze, Hektik, Angst, Stress u.s.w. sind wiederum emotionale Erregungen, die sich merklich auf die Verdauungsorgane auswirken. Während sich bei Stress, Ärger und Wut mehr Magensaft bildet, wirken Angst oder Traurigkeit eher hemmend.

Es zeigt sich wieder einmal, wie weise die Ratschläge sind, die der Herr uns schon vor über 100 Jahren gegeben hat. Es lohnt sich, sie zu studieren und in unserem Leben umzusetzen.

Möge der Herr uns darin segnen.

Gabriele Röglin

(Mit Auszügen aus dem großen  Handbuch der vegetarischen Vollwert-Ernährung)

 

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